Die grossflächige maschinelle Bewirtschaftung in der Landwirtschaft ist Normalzustand. Mühevolle Handarbeit, die das Prädikat "bio" 100%-ig verdient, entdeckt man neuerdings wieder: in Hoffnungs- Gebieten wie der Mani-Region auf dem Süd- Peloponnes.
Die tiefstehende Sonne ladet den Südwind zum letzten Mal im Jahr mit Kraft auf. Der Küstendunst an Südpeloponnes zerstäubt über den grün getupften Gipfeln des Taygetos Gebirges. Silbern glänzen die Kronen der Olivenbäume von den steinigen Hängen im Süden Kalamtas.
Der Duft von Rosmarin, Salbei und Thymian zieht die Hügel hinauf und parfümiert die Ölgärten. Zwischen jahrhundertealten und jüngst angelegten Steinterassen recken sich turmartige Steinhäuser mit schießschartigen Fenstern und einsame Zypressen hoch. Die dunkelgrünen Reste erinnern an die Zeit intakter Wälder, unbändiger Quellen und saftiger Erde. Ölbäume soweit das Auge sehen kann.
Heute finden die Wurzeln der knorrigen Ölbäume nur mühsam ihren Weg durch Felsspalten zu ein paar Krümeln roter Erde. "Der Humusanteil beträgt nur 0,5 bis 1,0 %" erklärt Johannes Eisenbach. Der Deutsche arbeitet als Produkt- Manager für das Bioölprodukt des Wieners Fritz Bläuel ("Mani"-Öl). Gemeinsam mit einigen Dutzend ansässiger Olivenbauern ersuchen sie seit vier Jahren dem Stein auf natürliche Art das sagenhafte, 'native Olivenöl extra' abzuringen.
Olivenbäume haben einen natürlichen Fruchtbarkeitszyklus. "Trägt der Baum in einem Jahr sehr gut, rastet er im nächsten Jahr und liefert nur rund ein Fünftel der Früchte". erklärt Niklos Mavroidis. Lebensmittelchemiker bei der "Mani".